Für das Geschäftsjahr 2019/2020 prognostizierte Borussia Dortmund ein Jahresergebnis im mittleren einstelligen Millionenbereich. Aufgrund dieser Prognoseannahme wurde neben dem Jahresergebnis auch das EBIT im mittleren einstelligen Millionenbereich erwartet. Da die Abschreibungen auf über TEUR 85.000 geschätzt wurden, hätte das operative Ergebnis (EBITDA) um diese Summe über dem Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT) liegen sollen. Borussia Dortmund ging von einem Gesamtumsatz von rund TEUR 485.000 aus. Für den Cashflow aus operativer Tätigkeit wurde ein Wert von 140 Millionen Euro prognostiziert, der Free Cashflow sollte sich auf 35 Millionen Euro belaufen.
In Anbetracht der Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie hat die Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA beschlossen, die im Geschäftsbericht für das Geschäftsjahr 2018/2019 veröffentlichte Prognose eines Jahresergebnisses im niedrigen einstelligen Millionenbereich für das Geschäftsjahr 2019/2020 zurückzuziehen. Hierzu wird auf die Ad-hoc-Mitteilung vom 16. März 2020 verwiesen.
Mit der Ad-hoc-Mitteilung vom 29. Juni 2020 gab Borussia Dortmund eine neue Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2019/2020 ab. Die Geschäftsführung ging nunmehr davon aus, dass ein Konzernjahresfehlbetrag von rund 45 Millionen Euro erzielt wird.
Die erwarteten Zahlen verstehen sich als unmittelbare Auswirkung der Covid-19-Pandemie, die alle Einnahmen- und Erlösfelder von Borussia Dortmund betroffen hat.
Einhergehend damit sind auch die anderen finanziellen Leistungsindikatoren starken Änderungen unterlegen, sodass im folgenden Abschnitt auf die Darstellung von Prognosewerten verzichtet wird.
Entwicklung der finanziellen Leistungsindikatoren
Die finanziellen Leistungsindikatoren von Borussia Dortmund – Umsatzerlöse, Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT), operatives Ergebnis (EBITDA), Jahresergebnis, Cashflow aus operativer Tätigkeit sowie Free Cashflow – stellen sich für das Geschäftsjahr 2019/2020 wie folgt dar:
in TEUR |
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2019/2020 |
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2018/2019 * |
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Umsatzerlöse |
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370.196 |
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370.256 |
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Bruttokonzerngesamtleistung |
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486.884 |
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489.524 |
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Operatives Ergebnis (EBITDA) |
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62.992 |
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115.983 |
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Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT) |
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-43.138 |
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23.501 |
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Jahresergebnis |
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-43.953 |
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17.391 |
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Cashflow aus operativer Tätigkeit |
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-362 |
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28.710 |
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Free Cashflow |
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-51.131 |
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5.201 |
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Entwicklung der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren
Borussia Dortmund hat sich im vergangenen Geschäftsjahr dazu entschieden, seine unternehmerische Verantwortung noch stärker zu bündeln und die Abteilung Corporate Responsibility gegründet. In dieser Abteilung sind neben sozialen Aufgaben auch die Themen der ökologischen und ökonomischen Verantwortung verortet. Damit wurden der von Hans-Joachim Watzke vorgegebenen Zielstellung, die Strahlkraft des Unternehmens noch stärker für gesellschaftliche Aufgaben zu nutzen sowie sich den Themen des Klimawandels zu stellen und ihm entgegenzuwirken, die notwendigen Ressourcen verschafft und Rechnung getragen. Das Thema Nachhaltigkeit, welches nur als eine unternehmensübergreifende Aufgabe verstanden werden kann, wird über die Abteilung Corporate Responsibility durch einen internen Arbeitskreis mit Vertreterinnen und Vertretern aus allen Fachbereichen des BVB bearbeitet und vorangetrieben. Dieser berichtet an die Geschäftsführung. Der Arbeitskreis macht es sich zur Aufgabe, die nachhaltige Entwicklung von Borussia Dortmund ganzheitlich zu denken, Chancen und Risiken im ESG-Bereich zu identifizieren und entsprechende Maßnahmen zu entwickeln. Die Erkenntnisse und umgesetzten Arbeitsschritte werden in der jährlichen Nachhaltigkeitsberichterstattung erfasst.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr konnte eindrücklich unter Beweis gestellt werden, dass Borussia Dortmund sowohl gegenüber den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als auch gegenüber der Branche seine Verantwortung aktiv wahrgenommen hat. Selten zuvor wurden die Zusammenhänge von Fußballsport und gesellschaftlicher Bedeutung klarer zutage gefördert als in dieser Saison. Wirtschaftliche Aspekte, gemeinschaftsfördernde und spaltende Kräfte sowie ökologische und gesundheitliche Herausforderungen sind deutlich sichtbar geworden. Der BVB hat es sich in dieser Zeit zur Aufgabe gemacht, seine Strahlkraft für gesellschaftliche Herausforderungen zu nutzen.
„Die Qualität eines Fußballvereins zeigt sich darin, wie er seinen sozialen Aufgaben gerecht wird.“ Dieses Zitat vom BVB-Gründungsvater Franz Jacobi ist mit Blick auf die Covid-19-Pandemie aktueller denn je und konnte in besonderer Weise mit Leben erfüllt werden, nach innen und nach außen. Es wurde trotz der wirtschaftlichen Einbußen auf Kurzarbeit verzichtet und Möglichkeiten wurden geschaffen, den Gesundheitsschutz, aber auch die Arbeitsleistungen der Belegschaft aufrechtzuerhalten. Vereinbarungen mit Partnern und für Aushilfskräften die Möglichkeit, in systemrelevanten Bereichen während der Pandemie-Zeit weiterarbeiten zu können, bekräftigen zum einen das stabile und partnerschaftliche Netzwerk des BVB als auch das Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Mitarbeitenden des BVB.
Unter dem Dach #Borussiaverbindet wurden viele verschiedene solidarische Aktionen gebündelt, die auf unterschiedlichster Ebene bis tief in die Gesellschaft wirken. So wurde beispielsweise ein digitaler Spieltag für die Dortmunder Gastronomie ins Leben gerufen, an dem Fans virtuell den Weg nachgehen, den sie an einem gewöhnlichen BVB-Spieltag zum Stadion nehmen. Die Dortmunder Gastronomen konnten sich über eine Plattform für den Spieltag anmelden und Fans ihren imaginären Euro per Spende in den Restaurants lassen. Doch nicht nur finanzielle Hilfe ist notwendig. Blutspendenaufrufe, Beschäftigungstipps vom Maskottchen Emma für die Kinder daheim, Verteilung von Lebensmitteln aus dem Stadion an Bedürftige – das alles zeigt, wie solidarisch die BVB-Familie zusammenhält. Und die Familie wird stetig größer.
Dies spiegelt sich vor allem in den digitalen Statistiken wider. Das Wachstum der sozialen Kanäle schreitet weiter voran. Facebook, Twitter, Instagram, YouTube und SinaWeibo verzeichneten zum Ende des Geschäftsjahres mehr Follower als im vergangenen Quartal. Mit 952 Fanclubs und über 64.000 eingetragenen Fanclub-Mitgliedern nahezu auf der ganzen Welt bleibt die stets an die Entwicklungen in der Fangemeinschaft angepasste Fanarbeit eine der wichtigsten Säulen des BVB und zahlt damit in hohem Maße auf die grundlegende Geschäftsstrategie des BVB ein.
Gemäß dem CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz wird zum 31. Oktober 2020 der bereits vierte Nachhaltigkeitsbericht von Borussia Dortmund nach GRI-Standards veröffentlicht. Er beleuchtet sowohl soziale als auch ökonomische und ökologische Themen der Nachhaltigkeit und beinhaltet ausführlichere Informationen zu den nichtfinanziellen Leistungsindikatoren. Alle Informationen zum Thema Nachhaltigkeit bei Borussia Dortmund finden Sie auf der Website www.bvb.de/verantwortung. *
* Die Inhalte, die unter dem weiterführenden Link abgerufen werden können, sind nicht Bestandteil des Konzernlageberichts. Im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften hat die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft weder die Querverweise noch die Informationen, auf die sich die Querverweise beziehen, geprüft.