Im Geschäftsjahr 2019/2020 betrugen die Umsatzerlöse von Borussia Dortmund TEUR 370.196, eine Minderung von TEUR 60 bzw. 0,02 Prozent. Die Erlöse aus der Werbung, der TV-Vermarktung, dem Merchandising sowie aus Conference, Catering, Sonstige entwickelten sich im Vergleich zum Vorjahr trotz massiver Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie positiv, lediglich die Erlöse aus dem Spielbetrieb reduzierten sich nach TEUR 44.659 im Vorjahr auf TEUR 32.510 im Geschäftsjahr 2019/2020.
Die Entwicklung der einzelnen Umsatzerlöse wird im Folgenden detailliert dargestellt:
Erlöse aus dem Spielbetrieb
Die Erlöse aus dem Spielbetrieb verminderten sich im Geschäftsjahr 2019/2020 um TEUR 12.149 auf TEUR 32.510.
Im nationalen Spielbetrieb verringerten sich die Umsätze um TEUR 7.795 auf TEUR 20.419.
Am 13. März 2020 wurde aufgrund der sich ausbreitenden Covid-19-Pandemie zunächst die Aussetzung des 26. Spieltages bis Anfang April durch die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH bekanntgegeben, kurz darauf wurde der Spielbetrieb zunächst ganz ausgesetzt. Mithilfe eines durch die DFL entwickelten Hygienekonzeptes konnten die Spieltage 26 bis 34 dann von Mitte Mai bis Ende Juni durchgeführt werden, allerdings ohne Zuschauerbeteiligung. Somit konnten für die fünf Heimspiele von Borussia Dortmund, zu denen das Revierderby und das Spiel gegen Bayern München gehörten, keine Erlöse aus Zuschauereinnahmen generiert werden. Zu den ersten zwölf Heimspielen war der SIGNAL IDUNA Park nahezu ausverkauft.
Die Erlöse aus nationalen Pokalwettbewerben verringerten sich um TEUR 445 auf TEUR 2.235. Analog zum Vorjahr schied Borussia Dortmund in der dritten Runde des Pokal-Wettbewerbes aus. Im Gegensatz zum Vorjahr wurde nur ein Heimspiel im SIGNAL IDUNA PARK ausgetragen.
Im aktuellen Geschäftsjahr konnte sich Borussia Dortmund im internationalen Vereinswettbewerb trotz hochkarätiger Gegner wie dem FC Barcelona, Inter Mailand und Slavia Prag mit drei Siegen, einem Unentschieden und zwei Niederlagen in der Gruppenphase der UEFA Champions League abermals für das Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain im selbigen Wettbewerb qualifizieren. In der vergangenen Spielzeit erreichte Borussia Dortmund ebenfalls das Achtelfinale in der UEFA Champions League und spielte gegen Tottenham Hotspurs. Zu den vier Heimspielen des internationalen Wettbewerbes erzielte Borussia Dortmund mit Standard- und Hospitality-Karten einen Erlös in Höhe von TEUR 8.414 (Vorjahr TEUR 7.480) und verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 934.
Neben Freundschaftsspielen, der USA-Reise im Juli 2019 sowie den Ticketeinnahmen sonstiger Mannschaften generierte Borussia Dortmund im Geschäftsjahr 2019/2020 Erlöse in Höhe von TEUR 1.442 (Vorjahr TEUR 6.285).
Erlöse aus Werbung
Mit Erlösen aus Werbung realisierte Borussia Dortmund im abgelaufenen Geschäftsjahr TEUR 98.005 (Vorjahr TEUR 96.813); dies entspricht einem Anstieg um 1,23 Prozent und einem Anteil von 26,47 Prozent des Gesamtumsatzes.
Neben dem Trikotsponsor Evonik Industries AG, dem Ausrüster Puma, dem Namensrechtegeber SIGNAL IDUNA und dem Ärmelsponsor Opel Automobile GmbH waren auch im Geschäftsjahr 2019/2020 neun Unternehmen Champion-Partner von Borussia Dortmund.
Konnte im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2019/2020 bereits eine Steigerung von TEUR 4.022 erreicht werden, belief sich der Anstieg im gesamten Geschäftsjahr lediglich auf TEUR 1.192. Die Covid-19-Pandemie und die damit verbundene Austragung von fünf Heimspielen ohne Zuschauer blieben auch für die Erlöse aus Werbung nicht ohne Folgen. Viele Werbeleistungen, die den nicht TV-relevanten Bereich des SIGNAL IDUNA PARK betrafen, konnten nicht erbracht werden. Zudem fanden werbeträchtige Heimspiele wie das Revier-Derby und das Spiel gegen den FC Bayern München vor leeren Rängen statt.
Auch die Hospitality-Kunden konnten einen Teil der Leistung nicht in Anspruch nehmen. Die Vermarktung von Spieltags-Paketen für die letzten fünf Heimspiele musste analog dem Ticketing eingestellt werden.
Einen starken Zuwachs gab es jedoch beim Einsatz der virtuellen Bandenwerbung, die mit Beginn des vorherigen Geschäftsjahres bei internationalen Live-Übertragungen aus der Bundesliga und 2. Bundesliga regulär zum Einsatz kam. Während im deutschsprachigen Raum die Zuschauer in den Stadien und vor den Bildschirmen keine Veränderung erleben, können vorhandene Stadionbanden in anderen Märkten durch digitale Überblendungen im Sendesignal individuell angepasst werden. Im zweiten Jahr ihres Bestehens verzeichnete die virtuelle Werbung eine Steigerung von rund 75,69 Prozent.
Des Weiteren beinhalten die Werbeerlöse Prämien für den zweiten Tabellenplatz zum Ende der Saison und die damit einhergehende direkte Qualifikation für die Gruppenphase 2020/2021 in der UEFA Champions League, für das Erreichen des Achtelfinales in der UEFA Champions League im Geschäftsjahr 2019/2020 sowie für den Gewinn des Supercups zu Beginn der abgelaufenen Spielzeit.
Erlöse aus der TV-Vermarktung
Die Erlöse aus der TV-Vermarktung verzeichneten auch im Geschäftsjahr 2019/2020 mit 45,88 Prozent den größten Umsatzanteil und lagen mit TEUR 169.836 um TEUR 2.487 über dem Vorjahreswert. Sowohl die nationale als auch die TV-Vermarktung für den internationalen Wettbewerb blieben nahezu konstant. Die TV-Vermarktung aus den nationalen Pokal-Wettbewerben verzeichnete einen Anstieg.
In der nationalen TV-Vermarktung beliefen sich die Erlöse auf TEUR 97.687, eine Minderung um TEUR 423 im Vergleich zum Berichtszeitraum des Vorjahres.
Dies ist ebenfalls auf den Ausbruch der Covid-19-Pandemie zurückzuführen.
Die ursprünglich geplante Gesamtausschüttung seitens der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH wäre um rund 9,97 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Durch die weltweiten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Wirtschaftlichkeit vieler Unternehmen konnte die avisierte Ausschüttung nicht in Gänze erfolgen. Zudem verzichteten die vier Champions-League-Teilnehmer im Zuge einer Solidaritätsaktion auf einen Teil der Ausschüttung. Prozentual betrachtet, war der Anteil für die internationale Vermarktung der Fußball-Bundesliga stärker rückläufig.
Die Erlöse aus der internationalen TV-Vermarktung betrugen im abgelaufenen Geschäftsjahr TEUR 67.420 (Vorjahr TEUR 68.073). Der Rückgang um TEUR 653 ergibt sich aus dem geringeren Performance-Bonus, da Borussia Dortmund die Gruppenphase mit drei Siegen und einem Unentschieden abschloss. Im Vorjahr konnte Borussia Dortmund einen Sieg mehr erzielen. Gegenläufig wirkte sich der höhere Rang der teilnehmenden Vereine im Klub-Koeffizienten-Ranking der UEFA-10-Jahres-Wertung aus. Im Geschäftsjahr 2019/2020 qualifizierte sich Borussia Dortmund abermals für das Achtelfinale der UEFA Champions League und schied im Rückspiel gegen Paris Saint-Germain vor leeren Zuschauerrängen aus. Zum Ende des Geschäftsjahres standen noch nicht alle Teilnehmer der Viertelfinale des Champions-League-Wettbewerbes 2019/2020 fest. Alle noch ausstehenden Entscheidungen werden ab Mitte August gefällt.
Im ersten Pflichtspiel des aktuellen Geschäftsjahres konnte Borussia Dortmund den Supercup im Gegensatz zum Vorjahr gewinnen. Im nationalen Pokalwettbewerb schied Borussia Dortmund analog zum Vorjahr in der dritten Runde des DFB-Pokal-Wettbewerbes aus. Die Erlöse aus den nationalen Pokalwettbewerben beliefen sich somit auf TEUR 4.729 (Vorjahr TEUR 1.162).
Merchandising
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/2020 konnte Borussia Dortmund die Erlöse aus dem Merchandising um 11,01 Prozent auf TEUR 33.292 steigern. Im Vorjahr wurden TEUR 29.989 ausgewiesen. Die Steigerung der Umsätze erfolgte trotz zeitweiser Schließung der Fan-Shops aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie. Das größte Umsatzwachstum verzeichnete der nationale Online-Shop. Aber auch die Erweiterung des Vertriebsnetzes durch die Neueröffnung zweier Fan-Shops sowie die Implementierung eines internationalen Web-Shops, der nun auch in Eigenregie betrieben wird, trug zum gestiegenen Umsatz bei.
Erlöse aus Conference, Catering, Sonstige
Mit Erlösen aus Conference, Catering, Sonstige, die auch Umsätze aus Vorverkaufsgebühren, Vermietung und Verpachtung, Abstellgebühren der Nationalspieler sowie Gebühren für Ausleihungen beinhalten, erzielte Borussia Dortmund Umsätze in Höhe von TEUR 36.553. Im Vorjahresberichtszeitraum wurden TEUR 31.446 ausgewiesen.
Der Umsatz aus Conference und Catering, der sich aus den Hospitality-Bereichen, dem Public-Catering sowie den Erlösen aus Veranstaltungen zusammensetzte, lag mit TEUR 13.316 um TEUR 3.143 unter dem Vorjahresniveau (TEUR 16.459). Trotz kompletter Auslastung der Hospitality-Bereiche in den ersten zwölf Heimspielen im SIGNAL IDUNA PARK konnte das Vorjahresniveau aufgrund der Schließung dieser Bereiche für die letzten fünf Heimspiele nicht erreicht werden. Ebenso konnten ab Mitte März keine Umsätze durch das Public-Catering generiert werden, und die Durchführung von Veranstaltungen außerhalb des Spielbetriebes war behördlich untersagt.
Die Vorverkaufsgebühren und das Porto blieben mit TEUR 1.756 im aktuellen Geschäftsjahr weit unter dem Vorjahresniveau (TEUR 4.360). Der Grund hierfür ist die vorläufige Aussetzung eines Dauerkartenverkaufes zum Ende des Geschäftsjahres sowie die nicht erlösten Vorverkaufsgebühren der letzten fünf Heimspiele.
Die sonstigen Umsatzerlöse, in denen auch die Evonik-Fußballakademie, die Vermietung und Verpachtung sowie das BVB-TV enthalten sind, stiegen im Berichtszeitraum vom 01. Juli 2019 bis zum 30. Juni 2020 um TEUR 3.935 auf TEUR 10.876. Gründe hierfür sind die diesjährige Teilnahme am DFL-Supercup sowie die Vermarktung einer vierteiligen Dokumentation über Borussia Dortmund.
Die Abstellgebühren der Nationalspieler in Höhe von TEUR 2.711 blieben trotz einer geringeren Anzahl an Länderspielen nahezu konstant (Vorjahr TEUR 2.750).
Einen starken Anstieg verzeichneten die Erlöse aus Ausleihungen und Ausbildungsentschädigungen. Diese stiegen um TEUR 6.958 im Vergleich zum Vorjahr an und setzten sich im Wesentlichen durch die Ausleihungen der Spieler Dženis Burnić, André Schürrle, Jeremy Toljan, Ömer Toprak und Marius Wolf zusammen. Im Vorjahr wurden Felix Passlack, Jeremy Toljan, André Schürrle, Alexander Isak und Shinji Kagawa ausgeliehen.
Ergebnis aus Transfergeschäften
Das Ergebnis aus den Transfergeschäften verringerte sich um TEUR 42.721 auf TEUR 40.160.
Die Transferentgelte wiesen einen Wert von TEUR 116.688 (Vorjahr TEUR 119.268) aus.
Sie resultierten aus den Abgängen der Spieler Maximilian Philipp zu Dynamo Moskau, Abdou Diallo zu Paris Saint-Germain, Alexander Isak zu Real Sociedad, Julian Weigl zu Benfica Lissabon, Paco Alcácer zum FC Villarreal, Jacob Bruun Larsen zur TSG Hoffenheim, Sebastian Rode zu Eintracht Frankfurt, Shinji Kagawa zu Real Saragossa sowie nachträglichen Transferentschädigungen vergangener Transfergeschäfte.
Im vorherigen Geschäftsjahr wechselten die Spieler Christian Pulisic zum FC Chelsea, Sokratis Papastathopoulos zum FC Arsenal und Andrey Yarmolenko zu West Ham United. Auch hier konnten nachträgliche Entgelte aus Transfers generiert werden.
Die Restbuchwerte und Transferkosten beliefen sich auf TEUR 76.528 (Vorjahr TEUR 36.387).
Sonstige betriebliche Erträge
Die Sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Vergleich zum vergangenen Berichtszeitraum um TEUR 1.449 auf TEUR 9.195. Diese enthalten im aktuellen Geschäftsjahr im Wesentlichen Erträge aus Rückstellungen, Versicherungserstattungen, dem Verzicht von Rückerstattungsansprüchen, davon periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 5.033. Im Vorjahr enthielten diese neben Entschädigungszahlungen und Versicherungserstattungen Zuschreibungen in Höhe von TEUR 2.377, davon periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 3.650, welche im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen resultierten.