Im Geschäftsjahr 2018/2019 betrugen die Umsatzerlöse von Borussia Dortmund TEUR 489.524. Die rückläufige Entwicklung der Erlöse um TEUR 46.519 bzw. 8,68 Prozent ist vornehmlich auf verminderte Transfergeschäfte zurückzuführen, die nach TEUR 222.733 im Vorjahr nunmehr auf TEUR 120.204 zurückgingen. Die Umsätze ohne Transfergeschäfte beliefen sich auf TEUR 369.320 und verzeichneten somit einen Anstieg um 17,88 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert (TEUR 313.310).
Lediglich die Transfergeschäfte blieben im abgelaufenen Geschäftsjahr unter dem Vorjahreswert. Die Erlöse aus dem Spielbetrieb, der Werbung, der TV-Vermarktung, dem Merchandising sowie aus Conference, Catering, Sonstige entwickelten sich im Vergleich zum Vorjahr positiv.
Borussia Dortmund Konzern – Umsatzerlöse in TEUR
Die Umsatzerlöse werden in der Höhe der Gegenleistung erfasst, die Borussia Dortmund voraussichtlich aus einem Vertrag mit einem Kunden erhalten wird. Die Bilanzierung erfolgt grundsätzlich mit der Übertragung der Verfügungsmacht auf den Kunden.
Die Umsatzrealisierung erfolgt in Abhängigkeit davon, ob es sich um zeitpunkt- oder zeitraumbezogene Umsatzerlöse handelt. Die Realisierung der Erlöse aus einem Nutzungsrecht erfolgt zu dem Zeitpunkt der Übertragung und die Umsatzrealisierung aus einem Zugangsrecht über den Zeitraum des Vertrags mit dem Kunden.
Die Entwicklung der einzelnen Umsatzerlöse wird im Folgenden detailliert dargestellt:
Erlöse aus dem Spielbetrieb
Die Erlöse aus dem Spielbetrieb erhöhten sich im Geschäftsjahr 2018/2019 um TEUR 2.337 auf TEUR 44.659.
Im nationalen Spielbetrieb verbesserten sich Umsätze aufgrund einer moderaten Preisanpassung um TEUR 787 auf TEUR 28.214.
Die Erlöse aus nationalen Pokalwettbewerben erhöhten sich um TEUR 444 – trotz fehlender Teilnahme am Supercup – auf TEUR 2.680. Hierzu trugen insbesondere zwei Heimspiele im DFB-Pokalwettbewerb bei.
Im aktuellen Geschäftsjahr konnte sich Borussia Dortmund im internationalen Vereinswettbewerb mit vier Siegen, einem Unentschieden und einer Niederlage nach der Gruppenphase in der Champions League sicher für das Achtelfinale gegen Tottenham Hotspur im selbigen Wettbewerb qualifizieren. In der vergangenen Spielzeit bestritt Borussia Dortmund hingegen neben der Gruppenphase in der Champions League noch zwei Hin- und Rückspiele in der Europa League, die Zwischenrunde gegen Atalanta Bergamo und das Achtelfinale gegen RB Salzburg. Entgegen den fünf Heimspielen des Vorjahres wurden so im internationalen Wettbewerb nur vier Heimspiele ausgetragen, in denen Borussia Dortmund mit Standard- und Hospitality-Karten einen Erlös in Höhe von TEUR 7.480 (Vorjahr TEUR 9.135) erzielte.
Mit Freundschaftsspielen, auch bzw. insbesondere durch die USA-Reisen, sowie den Ticketeinnahmen sonstiger Mannschaften generierte Borussia Dortmund im Geschäftsjahr 2018/2019 Erlöse in Höhe von TEUR 6.285, ein Anstieg um TEUR 2.761 gegenüber dem Vorjahr.
Die Umsatzerlöse aus dem Dauerkarten-Abonnement zu Beginn eines Geschäftsjahres werden zeitraumbezogen erfasst. Die im Voraus vereinnahmten Erlöse werden passivisch abgegrenzt und anteilig gemäß den Spieltagen aufgelöst und erfolgswirksam erfasst.
Die Umsätze aus dem Verkauf von Tageskarten für alle Heimspiele werden ebenfalls passivisch erfasst und zum Zeitpunkt des Spieltages erlöswirksam gebucht.
Erlöse aus Werbung
Mit Erlösen aus Werbung realisierte Borussia Dortmund im abgelaufenen Geschäftsjahr TEUR 96.813 (Vorjahr TEUR 93.962); dies entspricht einem Anstieg um 3,03 Prozent und einem Anteil von 19,78 Prozent des Gesamtumsatzes.
Neben dem Trikotsponsor Evonik Industries AG, dem Ausrüster PUMA SE, dem Namensrechtegeber SIGNAL IDUNA und dem Ärmelsponsor Opel Automobile GmbH waren neun Unternehmen Champion-Partner von Borussia Dortmund.
Einen starken Zuwachs gab es bei den nationalen Partnern und den Produktpartnern; auch die internationale Werbung konnte weiter ausgebaut werden. Ein neuer Umsatzträger ist hier der Einsatz der virtuellen Bandenwerbung, die mit Beginn des Geschäftsjahres 2018/2019 bei internationalen Live-Übertragungen aus der Bundesliga und 2. Bundesliga regulär zum Einsatz kommen durfte. Während im deutschsprachigen Raum die Zuschauer in den Stadien und vor den Bildschirmen keine Veränderung erleben, können bestehende Stadionbanden in anderen Märkten künftig durch digitale Überblendungen im Sendesignal individuell angepasst werden.
Des Weiteren beinhalten die Werbeerlöse Prämien für den zweiten Tabellenplatz zum Ende der Saison und die damit einhergehende direkte Qualifikation für die Gruppenphase 2019/2020 in der UEFA Champions League sowie das Erreichen des Achtelfinales in der UEFA Champions League im Geschäftsjahr 2018/2019.
Die aus der Werbung realisierten Umsatzerlöse werden über die jeweilige Vertragslaufzeit erfasst. Der diesem Vertrag zugeordnete Transaktionspreis wird mit Beginn der Vermarktungsaktivitäten passivisch abgegrenzt und linear über den Zeitraum der Werbeleistung als Erlös erfasst. Rechnungen werden gemäß den vertraglichen Vereinbarungen gestellt und werden zu entsprechend festgelegten Daten fällig.
Erlöse aus der TV-Vermarktung
Die Erlöse aus der nationalen und internationalen TV-Vermarktung verzeichneten im Geschäftsjahr 2018/2019 mit 34,19 Prozent die höchsten Umsätze und lagen mit TEUR 167.349 um TEUR 45.056 über dem Vorjahreswert. Sowohl die nationale als auch die internationale TV-Vermarktung verzeichneten einen Anstieg. Lediglich die Erlöse aus den nationalen Pokalwettbewerben entwickelten sich rückläufig.
In der nationalen TV-Vermarktung beliefen sich die Erlöse auf TEUR 98.110, eine Steigerung um TEUR 10.157 im Vergleich zum Berichtszeitraum des Vorjahres.
Der Grund hierfür ist der seit dem 01. Juli 2017 gültige TV-Vertrag der DFL Deutsche Fußball Liga GmbH, der jährliche Steigerungen beinhaltet. Für die Saison 2018/2019 wurden gemäß den vorläufigen Endabrechnungen der DFL 12,25 Prozent mehr ausgeschüttet als im Vorjahr.
Die Erlöse aus der internationalen TV-Vermarktung verbesserten sich im abgelaufenen Geschäftsjahr um 114,39 Prozent und beliefen sich auf TEUR 68.073 (Vorjahr TEUR 31.752).
Im Geschäftsjahr 2018/2019 qualifizierte sich Borussia Dortmund für das Achtelfinale der UEFA Champions League und erhielt dadurch eine weitaus höhere Startprämie als für die Zwischenrunde und das Achtelfinale in der Europa League im Jahr zuvor.
Seit Beginn des aktuellen Geschäftsjahres ist auch der neue Vermarktungsvertrag der UEFA in Kraft getreten. Im Vergleich zum Vorjahr wurden für den Champions-League-Wettbewerb EUR 2,04 Mrd. ausgeschüttet, ein Plus von 44,68 Prozent. Neben der Startprämie für die Gruppenphase, leistungsabhängigen Zahlungen sowie dem Market Pool A und B gibt es seit dem Berichtsjahr erstmalig eine Ausschüttung gemäß einer Koeffizientenrangliste für die an der Gruppenphase teilnehmenden Teams. Der Koeffizient errechnet sich auf Basis der Leistungen aus den vergangenen zehn Jahren.
Im nationalen Pokalwettbewerb schied Borussia Dortmund analog zum Vorjahr in der dritten Runde des DFB-Pokal-Wettbewerbes aus. Am Spiel um den DFL-Supercup nahm Borussia Dortmund in der Spielzeit 2018/2019 nicht teil. Die Erlöse aus den nationalen Pokalwettbewerben beliefen sich somit auf TEUR 1.162 (Vorjahr TEUR 2.578).
Die Umsatzerlöse aus der TV-Vermarktung werden in Übereinstimmung mit der jeweiligen Spielzeit erfasst. Die zugewiesenen Medienerlöse für die nationale TV-Vermarktung werden mit Beginn der Vermarktungsaktivitäten passivisch abgegrenzt und linear über den Zeitraum des Geschäftsjahres als Erlös erfasst. Die Gelder aus der internationalen TV-Vermarktung werden mit dem Erbringen der Leistung erfolgswirksam erfasst.
Erlöse aus Transfergeschäften
Die Erlöse aus den Transfergeschäften verminderten sich um TEUR 102.529 auf TEUR 120.204. Sie resultierten aus den Abgängen der Spieler Christian Pulisic zum FC Chelsea, Sokratis Papastathopoulos zum FC Arsenal und Andrey Yarmolenko zu West Ham United sowie nachträglichen Transferentschädigungen vergangener Transfergeschäfte und Ausleihungen.
Der Rückgang der Transfererlöse im Vergleich zum Vorjahr ist vorrangig mit den außergewöhnlich hohen Erlösen zu begründen, die in der Saison 2017/2018 durch die Transfers der Spieler Ousmane Dembélé zum FC Barcelona und Pierre-Emerick Aubameyang zum FC Arsenal erzielt wurden. Zudem verließen im Vorjahr die Spieler Marc Bartra, Sven Bender, Gonzalo Castro, Mikel Merino Zazón, Emre Mor und Neven Subotic Borussia Dortmund.
Transfererlöse werden im Zusammenhang mit dem Wechsel eines Lizenzspielers realisiert. Damit wird das exklusive Recht auf die vorzeitige Aufhebung des Arbeitsvertrages zu einem bestimmten Zeitpunkt übergeben. Mit dem Übergang des Rechtes wird der Umsatz erfasst. Die Fälligkeit der Transferentschädigung erfolgt gemäß den vertraglichen Vereinbarungen.
Erlöse aus dem Merchandising
Die Erlöse aus dem Merchandising entwickelten sich leicht positiv und lagen mit TEUR 29.989 um TEUR 490 über dem Vorjahreswert.
Bei Verkäufen von Fanartikeln werden die Umsatzerlöse erfasst, wenn die Verfügungsmacht über die Waren übergegangen ist. Gemäß den Allgemeinen Geschäftsbedingungen wird ein freiwilliges Rückgaberecht von 30 Tagen ab Warenerhalt gewährt. Der Betrag der Umsatzerlöse wird um die erwarteten Rückgaben reduziert, die auf der Grundlage von historischen Daten geschätzt werden. In diesen Fällen werden eine Rückerstattungsverbindlichkeit und ein Vermögenswert für das Recht auf Rückholung der Waren und eine entsprechende Anpassung der Anschaffungskosten bilanziert. Rechnungen werden gemäß den vertraglichen Vereinbarungen gestellt und sind in der Regel innerhalb von 14 Tagen zahlbar.
Erlöse aus Conference, Catering, Sonstige
Mit Erlösen aus Conference, Catering, Sonstige, die auch Umsätze aus Vorverkaufsgebühren, Vermietung und Verpachtung sowie Abstellgebühren der Nationalspieler beinhalten, erzielte Borussia Dortmund Umsätze in Höhe von TEUR 30.510. Im Vorjahresberichtszeitraum wurden TEUR 25.234 ausgewiesen.
Der Umsatz aus Conference und Catering, der sich neben den Erlösen der BVB Event & Catering GmbH auch aus Erlösen der Hospitality-Bereiche sowie den Erlösen aus Veranstaltungen zusammensetzte, lag mit TEUR 16.459 um TEUR 2.494 über dem Vorjahresniveau (TEUR 13.965). Die Umsätze des Public Catering verzeichneten eine deutliche Steigerung von TEUR 2.152. Im Gegensatz zur vorherigen Saison, in der Borussia Dortmund international Spiele in der Europa League bestritt und somit fünf Spiele auf den Sonntag und ein Spiel auf Montag terminiert wurden, beliefen sich in der abgelaufenen Saison die Anstoßzeiten von 14 Bundesligaheimspielen vorwiegend auf den Freitag und den Samstag, an denen weitaus höhere Umsätze im Catering generiert werden. Auch die Nachfrage in den internationalen Wettbewerben nach Speisen und Getränken hat sich im Geschäftsjahr um 33,87 Prozent gesteigert, obwohl ein Spiel weniger ausgetragen wurde.
Einen Zuwachs erzielten ebenfalls die Erlöse aus Veranstaltungen, die außerhalb des Spielbetriebes angeboten werden. Die Umsätze aus den Hospitality-Bereichen bleiben konstant, da diese abermals komplett ausgelastet waren.
Auch die Vorverkaufsgebühren und das Porto blieben mit TEUR 4.360 im aktuellen Geschäftsjahr nahezu konstant zum Vorjahr (TEUR 4.365). Im aktuellen Geschäftsjahr fanden wie im Vorjahr 23 Heimspiele in Dortmund statt.
Die sonstigen Umsatzerlöse, in denen auch die Evonik-Fußballschule, die Vermietung und Verpachtung und das BVB-TV enthalten sind, stiegen im Berichtszeitraum vom 01. Juli 2018 bis zum 30. Juni 2019 um TEUR 638 auf TEUR 6.941.
Positiv entwickelten sich ebenfalls die Abstellgebühren der Nationalspieler, die einen Zuwachs von TEUR 2.149 auf TEUR 2.750 verzeichneten. Der Grund hierfür lag vornehmlich in der WM-Teilnahme von sechs Spielern aus dem Kader von Borussia Dortmund.
Die Sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im Vergleich zum vergangenen Berichtszeitraum um TEUR 3.854 auf TEUR 7.746. Sie beinhalten neben Entschädigungszahlungen und Versicherungserstattungen, Zuschreibungen in Höhe von TEUR 2.377 sowie periodenfremde Erträge in Höhe von TEUR 3.650 (Vorjahr TEUR 1.104), welche im Wesentlichen aus der Auflösung von Rückstellungen resultierten.
Bei der Umsatzrealisierung aus Conference, Catering, Sonstige handelt es sich um zeitpunktbezogene Erlöse. Rechnungen sind in der Regel innerhalb von 14 Tagen zahlbar.