Entwicklung der finanziellen Leistungsindikatoren
Die finanziellen Leistungsindikatoren von Borussia Dortmund – Umsatzerlöse, Bruttokonzerngesamtleistung, operatives Ergebnis (EBITDA), Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT), Jahresergebnis, Cashflow aus operativer Tätigkeit sowie Free Cashflow – stellen sich für das Geschäftsjahr 2021/2022 wie folgt dar:
in TEUR |
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2021/2022 |
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2020/2021 |
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Umsatzerlöse |
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351.645 |
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334.171 |
Bruttokonzerngesamtleistung |
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456.886 |
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358.577 |
Operatives Ergebnis (EBITDA) |
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80.761 |
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38.950 |
Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT) |
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-29.181 |
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-72.093 |
Jahresergebnis |
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-35.059 |
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-72.810 |
Cashflow aus operativer Tätigkeit |
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35.071 |
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15.947 |
Free Cashflow |
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-16.293 |
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-46.075 |
Umsatzerlöse
Die Umsatzerlöse beliefen sich im Berichtszeitraum auf TEUR 351.645. Im Geschäftsbericht zum 30. Juni 2021 prognostizierte Borussia Dortmund Umsatzerlöse in Höhe von TEUR 374.000.
Bruttokonzerngesamtleistung
Die Bruttokonzerngesamtleistung, die Summe aus Umsatzerlösen und realisierten Brutto-Transferentgelten, belief sich im Berichtszeitraum auf TEUR 456.886.
Für das Geschäftsjahr 2021/2022 prognostizierte Borussia Dortmund zum 30. Juni 2021 eine Bruttokonzerngesamtleistung von rund TEUR 484.000.
Operatives Ergebnis (EBITDA)
Das EBITDA belief sich im laufenden Geschäftsjahr auf TEUR 80.761; angesetzt wurde in der Prognose im Geschäftsbericht zum 30. Juni 2021 für das Gesamtgeschäftsjahr 2021/2022 ein um rund TEUR 107.000 über dem Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT) liegendes EBITDA.
Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT)
Das Ergebnis der Geschäftstätigkeit betrug im laufenden Geschäftsjahr TEUR -29.181; der Jahresfehlbetrag belief sich auf TEUR -35.059. Im Prognosebericht zum 30. Juni 2021 wurde ein Jahresfehlbetrag von rund TEUR -12.000 bis TEUR -17.000 prognostiziert. Für das Ergebnis der Geschäftstätigkeit (EBIT) des gesamten Geschäftsjahres 2021/2022 wurde ein um rund TEUR 2.000 unter dem Jahresfehlbetrag liegendes EBIT prognostiziert.
Cashflow aus operativer Tätigkeit
Der Cashflow aus operativer Tätigkeit belief sich im laufenden Geschäftsjahr 2021/2022 auf TEUR 35.071.
Borussia Dortmund stellte zum 30. Juni 2021 die Prognose auf, einen Cashflow aus operativer Tätigkeit für das gesamte Geschäftsjahr 2021/2022 von rund TEUR 30.000 zu erzielen.
Free Cashflow
Der Free Cashflow betrug im Geschäftsjahr 2021/2022 TEUR -16.293. Für den Free Cashflow wurde im Prognosebericht vom 30. Juni 2021 für das Gesamtgeschäftsjahr 2021/2022 ein Wert in Höhe von TEUR -26.000 prognostiziert.
Die zum 30. Juni 2021 aufgestellten Prognosen konnten insbesondere durch die anhaltenden Restriktionen im Rahmen der Covid-19-Pandemie sowie aufgrund des vorzeitigen Ausscheidens in den internationalen Pokalwettbewerben nicht erreicht werden.
Entwicklung der nichtfinanziellen Leistungsindikatoren
Das abgelaufene Geschäftsjahr war von vielen gesellschaftlichen Herausforderungen geprägt und stellte einen sich dynamisch ändernden Ausnahmezustand für den Profifußball dar. Trotz der anhaltenden Pandemie, einer Flutkatastrophe in Deutschland und dem Krieg in der Ukraine konnte Borussia Dortmund abermals für seine Werte einstehen und Stellung beziehen.
Borussia Dortmund hat sich mit Blick auf die Geschehnisse in Europa solidarisch gezeigt und seine Kräfte gebündelt, um das Leid der Opfer des Ukraine-Kriegs zu mildern. Gemeinsam mit der BVB-Fan- und -Förderabteilung, dem Fan-Projekt Dortmund e.V., dem Fanzine schwatzgelb.de sowie dem Bündnis Südtribüne Dortmund startete Borussia Dortmund eine großangelegte Spendenkampagne für die vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine. Ein Benefizspiel gegen Dynamo Kiew, bei dem eine Spendensumme von 400.000 Euro erzielt werden konnte, folgte im April 2022. Auch mit Blick auf die Hochwasserkatastrophe half Borussia Dortmund seinen direkten Nachbarn, indem er ein weiteres Benefizspiel in Hagen antrat, dessen Erlös der Stadt Hagen zugute kam. Hagen war wie einige andere Städte massiv von der Flutkatastrophe geschädigt worden. Auch der anhaltenden Pandemie begegnete man nicht nur durch solidarische Aktionen zwischen der Fangemeinschaft und der BVB-Stiftung „leuchte auf“, sondern funktionierte das Stadion gleich zweimal zu einem Impfzentrum um.
Diese Belege zeigen, dass der Fußball weiterhin eine gesellschaftliche Kraft entfaltet, die es zu stärken und zu schützen gilt. So wurde auch die Arbeit im Bereich Antidiskriminierung fortgeführt. Unter dem Motto „Borussia verbindet“ organisiert Borussia Dortmund seit vielen Jahren Erinnerungs- und Bildungsprojekte und setzt sich für eine vielfältige Gesellschaft ein. Ein durch die EU gefördertes Kooperationsprojekt „Changing the Chants“ zwischen dem Anne Frank Haus und dem niederländischen Erstligisten Feyenoord Rotterdam wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr mit einer international besuchten Pressekonferenz in Oświęcim vorgestellt. Ergebnis des Kooperationsprojektes war die Erarbeitung von Guidelines für die Arbeit gegen Antisemitismus im Fußball. Die Israelreise einer 20-köpfigen BVB-Delegation im Mai 2022 sowie der erste Fachtag „Antisemitismus im Profifußball“, welcher durch die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH sowie den World Jewish Congress und den Zentralrat der Juden ausgerichtet wurde und im Stadion stattfand, bestärken die Glaubwürdigkeit der Haltung von Borussia Dortmund. Die feste Verankerung und Beständigkeit in der Arbeit gegen Antisemitismus ist für Borussia Dortmund von großer Bedeutung, um gesellschaftlicher Verantwortungsübernahme konkreten Ausdruck zu verleihen.
Wie wichtig es für den Profifußball ist, sich den gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen zu stellen und sie aktiv mitzugestalten, wird ebenfalls durch die Verankerung von Nachhaltigkeitsrichtlinien im Lizenzierungsverfahren untermauert. Im Mai 2022 wurde der Beschluss innerhalb der Mitgliederversammlung verabschiedet. Der eingeschlagene Weg aus der Forderung der Taskforce Profifußball, ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit in allen Dimensionen in die Präambel aufzunehmen, wurde fortgesetzt. Der Kriterienkatalog vereint Nachhaltigkeit in all ihren Dimensionen und spiegelt damit sowohl ökologische als auch ökonomische und soziale Forderungen an die Clubs wider. Borussia Dortmund sieht in der Neuerung des Lizenzierungsverfahrens einen richtigen und wichtigen Schritt für jeden einzelnen Klub und die gesamte Bundesliga. Im Rahmen des Lizenzierungsverfahrens für die Spielzeit 2023/2024 gelten erstmalig Nachhaltigkeitskriterien.
Neben der gesellschaftlichen Dimension von Nachhaltigkeit übernimmt Borussia Dortmund ebenso ökologische Verantwortung und hat dafür weitere übergreifende Projektgruppen gegründet, die sich künftig vor allem verstärkt der Thematik Ressourceneinsatz rund um den Spielbetrieb sowie der Mobilität annehmen werden. In Kooperation mit DSW21 stärkt Borussia Dortmund durch die Ausweitung des KombiTickets auf ganz NRW, das sowohl in der Tageskarte als auch in der Dauerkarte enthalten ist, den öffentlichen Personennahverkehr und trägt so zur CO2-Reduktion bei. Bislang war das KombiTicket auf die Region des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) begrenzt. Außerdem wirbt Borussia Dortmund für einen umweltfreundlichen Weg zur Arbeit, indem den Mitarbeiter*innen ermöglicht wird, über Borussia Dortmund ein Rad zu leasen und eine entsprechende Bezuschussung zu erhalten.
Zum ökologischen Engagement gehören auch die im Rahmen des BVB KidsClubs und der BVB-Stiftung entstandenen Bildungsprojekte in der Region. Im BVB-Lerngarten, bei der Stadt.Nah.Tour oder den Borsig-Bienen geht es in erster Linie um die ökologische Bildung von Kindern und Jugendlichen zu den Themen „Heimische Natur“, „Artenvielfalt“ und „Umweltschutz“.
Das Stadion stellt Borussia Dortmund energetisch vor große Herausforderungen, die es strukturiert und unter Abwägungen von Umsetzbarkeit sowie ökonomischer Effizienz zu betrachten gilt. Im September 2021 fand eine Untersuchung aller Immobilien statt, bei der zunächst die Stromverbrauchsstellen betrachtet wurden. Die Ist-Bilanz der energetischen Betrachtung ist abgeschlossen. Die entsprechenden Maßnahmen zur baulichen und technischen Modernisierung des Stadions wurden erarbeitet und werden, beginnend mit dem neuen Geschäftsjahr, sukzessive umgesetzt und weiterverfolgt. Die Planungen zum Ausbau der E-Ladeinfrastruktur der Geschäftsräume laufen ebenfalls weiter und sollen bis zum Herbst 2022 umgesetzt werden.
Neben der regelmäßig tagenden internen Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit lud Borussia Dortmund im Juni 2022 das erste Mal seine Partner und Sponsoren zu einem Roundtable Nachhaltigkeit in das Stadion ein. Dabei wurde unter anderem die Nachhaltigkeitsstrategie von Borussia Dortmund vorgestellt und über den aktuellen Stand rund um das Thema DFL-Lizenzierungsverfahren informiert. Mit vielen positiven Erkenntnissen, einem lebhaften Austausch und einem erweiterten Netzwerk wurde der erste Roundtable erfolgreich abgeschlossen.
Wie nachhaltig arbeiten Vereine im Profisport? Die Beantwortung dieser Frage hat sich das aus internationalen Mitgliedern bestehende Team der „Global Sustainability Benchmark in Sports“ (GSBS) mit Sitz in London zur Aufgabe gemacht. Die unabhängige Non-Profit-Organisation analysiert die Nachhaltigkeitsperformance großer Vereine und Verbände, basierend auf einem wissenschaftlichen Ansatz.
Borussia Dortmund belegte bei der „Best Corporate Performance“ und in der Sonderkategorie „Best Total Performance“ jeweils den ersten Platz und setzte sich dabei unter anderem gegen Klubs wie Juventus Turin und Real Betis Sevilla durch.
Seit September 2021 ist Borussia Dortmund neuer Teilnehmer im United Nations Global Compact, der weltweit größten Initiative für nachhaltige und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Mit dem Beitritt bekennt sich Borussia Dortmund zu den Zehn Prinzipien zu Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsprävention des UN Global Compact und zum Einsatz für die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Der UN Global Compact unterstützt Unternehmen über Lern- und Dialogformate dabei, verantwortungsvoll zu handeln und Lösungen zur Bewältigung globaler Herausforderungen voranzutreiben.
Alle Informationen zur nachhaltigen Entwicklung von Borussia Dortmund finden Sie ab dem 31. Oktober 2022 in unserem Nachhaltigkeitsbericht* 2021/2022 unter https://verantwortung.bvb.de.
* Im Einklang mit den gesetzlichen Vorschriften ist der Nachhaltigkeitsbericht nicht Gegenstand der Konzernabschlussprüfung der Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft.