Erlöse aus Spielbetrieb
Der üblicherweise zum Geschäftsjahresende stattfindende Dauerkartenverkauf für die Folgesaison wurde wie geplant durchgeführt und bei 55.000 verkauften Dauerkarten gestoppt. Borussia Dortmund geht davon aus, im kommenden Geschäftsjahr das volle Erlöspotenzial des Spielbetriebs ausschöpfen zu können. Für die neue Spielzeit wird daher ein Spielbetrieb ohne Einschränkungen mit – wie in der Vorjahressaison – 17 Bundesligaheimspielen und vier Heimspielen in der UEFA Champions League geplant, sodass das Erlösfeld des Spielbetriebs – auch aufgrund der inflationsbedingten Preisanpassungen im Ticketing – im Vergleich zur Vorjahressaison voraussichtlich ansteigen werden.
Erlöse aus Werbung
Die Qualifikation für die Teilnahme an der Gruppenphase zur UEFA Champions League verschafft Borussia Dortmund weiterhin gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen. Durch die Teilnahme am Wettbewerb und mit einem positiven Abschneiden innerhalb des Wettbewerbes können die mediale Reichweite und die Bekanntheit gesteigert werden, was sowohl die Interaktion mit den Fans vertiefen als auch neue Anhänger für Borussia Dortmund begeistern soll. Eine fortlaufende und regelmäßig an die Gegebenheiten angepasste Internationalisierungsstrategie soll diese Effekte weiter begünstigen. Vor diesem Hintergrund ist Borussia Dortmund bestrebt, seine digitale Präsenz weiter auszubauen und zu professionalisieren. Borussia Dortmund reagiert somit auf gesamtgesellschaftliche Trends und zahlt in hohem Maße auf die Attraktivität der Marke Borussia Dortmund ein. Neben der digitalen Präsenz versucht Borussia Dortmund, international auch vor Ort wieder für Anhänger und Partner greif- und nahbar zu sein. Vor diesem Hintergrund bereiste Borussia Dortmund im Rahmen seiner ASIA TOUR 2022 vom 21. November bis 01. Dezember 2022 mit dem Teil des Profi-Kaders, der trotz der Weltmeisterschaft, die gleichzeitig in Katar stattfand, verblieben ist, sowie einigen Spielern der Nachwuchsmannschaften Teile Asiens. Zudem geht Borussia Dortmund im Sommer 2023 unter dem Motto „Back in Black & Yellow“ auf USA-Reise. Die Rückkehr nach Nordamerika, wo der Markt im Vorfeld der Weltmeisterschaft 2026 immer wichtiger und die Begeisterung für Fußball immer größer wird, ist wichtiger Bestandteil der Internationalisierungsstrategie von Borussia Dortmund. Ziel solcher Reisen ist es, Borussia Dortmund noch näher und noch enger an seine internationale Fangemeinde und seine internationalen Partner zu bringen und alle Anhänger weltweit an schwarzgelben Erlebnissen teilhaben zu lassen. Damit einhergehende zunehmende internationale Bekanntheit ermöglicht die erfolgreiche Erschließung ausländischer Märkte.
Seit der Saison 2020/2021 läuft Borussia Dortmund mit zwei verschiedenen Trikotsponsoren auf. Die Evonik Industries AG ist Trikotsponsor bei allen internationalen Pokalwettbewerben, Freundschaftsspielen im Ausland sowie im DFB-Pokal. In der Fußball-Bundesliga fungiert die 1&1 Telecommunication SE als Trikotsponsor von Borussia Dortmund. Dieses innovative Sponsoringmodell, das im Rahmen der Internationalisierungsstrategie etabliert worden ist, birgt auch künftig weitere Erlöspotenziale, da in Kooperation mit den jeweiligen Partnern zielgenaue Märkte angesprochen werden können.
Borussia Dortmund setzt auch in der Saison 2023/2024 auf die Vermarktung der virtuellen Werbung. So ist es möglich, die Werbebanden des SIGNAL IDUNA PARK für die Übertragung ins Ausland virtuell zu überblenden und so die Bedürfnisse des jeweiligen Marktes zu bedienen. Dies stellt gerade für die internationalen Partner von Borussia Dortmund eine attraktive Möglichkeit dar, ihre Kunden weltweit zu erreichen und erfreut sich daher weiter zunehmender Popularität. Im Rahmen seiner Digitalisierungsstrategie startete Borussia Dortmund bereits eine Digitalisierungsoffensive, um den SIGNAL IDUNA PARK – vom Medienzentrum bis hin zu den Videowalls – digital zukunftsfähig zu machen und für Fans sowie Sponsoren noch attraktiver zu werden.
Trotz vergangener Pandemiezeiten und den korrespondierenden wirtschaftlichen Einschnitten hat der Profifußball in Deutschland nicht an Attraktivität verloren. Borussia Dortmund pflegt zudem intensive und kontinuierliche Beziehungen zu seinen Sponsoring-Partnern. Mit seinen strategischen Partnern führt Borussia Dortmund mittel- und langfristige Kontrakte (SIGNAL IDUNA Gruppe bis 2031, PUMA International Sports Marketing B.V. bis 2028 sowie 1&1 Telecommunication SE und Evonik Industries AG bis jeweils 2025), welche Planungssicherheit geben. Darüber hinaus konnte Borussia Dortmund diverse weitere Vertragsverlängerungen und Neuabschlüsse im Sponsoring verzeichnen. Hier ist insbesondere die vorzeitige Vertragsverlängerung der seit 1999 bestehenden Partnerschaft mit Borussia Dortmunds Vermarktungspartner SPORTFIVE Germany GmbH bis zum 30. Juni 2031 zu nennen. In der Saison 2022/2023 konnte Borussia Dortmund alle vertraglichen Leistungen im Hospitality-Bereich erbringen und erwartet dies auch für die Spielzeit 2023/2024. Borussia Dortmund geht indes davon aus, die Werbeeinnahmen im Geschäftsjahr 2023/2024 weiter steigern zu können. Borussia Dortmunds Strahlkraft ist – trotz vergangener Pandemiezeiten – nach wie vor ungebrochen. Borussia Dortmund agiert daher auch in der kommenden Spielzeit in einem ambitionierten Markt- und Wettbewerbsumfeld.
Erlöse aus TV-Vermarktung
Ein wesentliches Augenmerk der erwarteten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bzw. der voraussichtlichen Unternehmensentwicklung liegt auf den Erlösen aus der TV-Vermarktung.
Die derzeitig vergebenden Medienrechte betreffen die Spielzeiten 2021/2022 bis 2024/2025. Für diese vier Spielzeiten können die Clubs mit Einnahmen in Höhe von durchschnittlich EUR 1,1 Mrd. rechnen, was einem Gesamterlös in Höhe von EUR 4,4 Mrd. entspricht. Die Verteilung der Medienerlöse wurde im Dezember 2020 beschlossen. Ansatzpunkte sind eine höhere Stabilität und mehr Solidarität. Vor dem Hintergrund von Mindereinnahmen in der Vermarktung der deutschsprachigen Medienrechte, einer Konsolidierungsphase der internationalen Märkte und erheblichen Erlösausfällen der Clubs während der Covid-19-Pandemie zielt die Verteilungssystematik vor allem darauf ab, Stabilität zu gewährleisten und unter Berücksichtigung des Solidaritätsgedankens zukunftsgerichtete Impulse zu setzen. Dies verschafft den Clubs der Bundesliga eine solide Planungsbasis.
Die DFL Deutsche Fußball Liga GmbH hat zudem die Teilnehmer der 1. und 2. Bundesliga konkret über das zu erwartende Ausschüttungsvolumen für die Saison 2023/2024 informiert. Borussia Dortmund kann dabei mit Einnahmen in Höhe von rund EUR 83,2 Mio. rechnen. Die angekündigten Auszahlungen der TV-Gelder bieten eine solide Planungsbasis. Dennoch sind ein unterbrechungsfreier Verlauf der Saison 2023/2024 sowie vertragskonforme Zahlungen der Partner entscheidende Parameter dafür, die vorgesehenen Auskehrungshöhen und -zeitpunkte einhalten zu können. Für diese Spielzeit gilt nun auch erstmalig der neu zwischen DFL Deutsche Fußball Liga GmbH und Deutscher Fußball-Bund (DFB) ausgehandelte Grundlagenvertrag, der den finanziellen Rahmen zwischen den beiden Akteuren und somit indirekt den Clubs der 1. und 2. Bundesliga langfristig festgelegt hat. Die ursprünglich angedachte Erhöhung der Einnahmen aus der nationalen TV-Vermarktung für die Saison 2023/2024 im Vergleich zum Geschäftsjahr 2022/2023 fällt in diesem Zuge voraussichtlich moderater aus.
Die inzwischen überwundene Covid-19-Pandemie beeinflusst grundsätzlich indirekt noch die Erlöse aus der internationalen TV-Vermarktung der UEFA. Die Covid-19-bedingten Ausfälle für die an der UEFA Champions League teilnehmenden Vereine beliefen sich auf EUR 416,5 Mio. in der Spielzeit 2019/2020 und auf EUR 57,3 Mio. in der Spielzeit 2020/2021. Es wurde beschlossen, die EUR 416,5 Mio. in gleichen Teilen (EUR 83,4 Mio.) über fünf Spielzeiten von 2019/2020 bis 2023/2024 sowie die EUR 57,3 Mio. in gleichen Teilen (EUR 14,3 Mio.) über vier Spielzeiten von 2020/2021 bis 2023/2024 von den Ausschüttungen abzuziehen; so wird eine Streckung der Auswirkungen erzielt. Konkret werden die Kürzungen bereits vor Ausschüttung an die Clubs von der UEFA vorgenommen. Nichtsdestotrotz bleiben die potenziellen Einnahmen aus UEFA-Wettbewerben weiterhin äußerst lukrativ. Aufgrund der guten Einnahmesituation der UEFA wurde der ursprünglich für die Saison 2022/2023 vorgesehene Covid-19-Abzug von den Ausschüttungsbeträgen ausgesetzt, was sich positiv auf die Einnahmen aus der internationalen TV-Vermarktung der UEFA ausgewirkt hat. Wie mit dem von der UEFA ursprünglich vorgesehenen Covid-19-Abzug für das Geschäftsjahr 2023/2024 verfahren wird, bleibt abzuwarten.
Erlöse aus Merchandising
Im Merchandising erwartet Borussia Dortmund aufgrund der hohen Trikotnachbestellungen für die im Geschäftsjahr 2022/2023 durchgeführte Sondertrikot-Aktion, die im kommenden Geschäftsjahr realisiert werden, voraussichtlich steigende Merchandisingerlöse. Nichtsdestotrotz sind die Erlöse im Merchandising auch immer an die sportliche Entwicklung der Mannschaft sowie die allgemeine konjunkturelle Entwicklung gekoppelt.
Erlöse aus Conference, Catering, Sonstige
Neben dem Catering an Spieltagen ermöglich die Vermarktung des Stadions weitere Erlöspotenziale. Dazu zählt unter anderem die Durchführung von Stadiontouren sowie von externen Veranstaltungen in den Hospitality-Bereichen. Außerdem werden Fußballschulkurse angeboten. Aufgrund des bereits erwähnten konstanten Wegfalls jeglicher Restriktionen hinsichtlich Borussia Dortmunds Geschäftstätigkeit geht Borussia Dortmund davon aus, entsprechende Erlöse aus der Stadion-Vermarktung – insbesondere auch durch die Vermarktung des SIGNAL DUNA PARK während der Europameisterschaft 2024 – erwirtschaften zu können.
Ergebnis aus Transfergeschäften
Das Transfergeschäft ist ein wichtiges Aktionsfeld von Borussia Dortmund und stellt wie in den Vorjahren eine der bedeutsamsten Einnahmequellen des Fußballgeschäfts dar. Mit Blick auf die Entwicklung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verfolgt Borussia Dortmund jedoch den Grundsatz, Transfereinnahmen nur eingeschränkt in die Planung einzubeziehen, gleichwohl die Transferpolitik eine wesentliche Möglichkeit darstellt, hohe Einnahmen zu erzielen. Transfergeschäfte werden demnach immer vor dem Hintergrund der aktuellen Situation bewertet. Hohe Transfersummen bedeuten meist auch einen Qualitätsverlust innerhalb des Teams; dennoch ist nicht ausgeschlossen, dass werthaltige Transfers entgegen den sportlichen Interessen abgeschlossen werden. Aufgrund des nachhaltigen sportlichen Erfolges treten vermehrt Spieler von Borussia Dortmund in den Fokus anderer Topclubs.
Der weiter andauernde Ukraine-Krieg respektive die damit einhergehende weltkonjunkturelle Unsicherheit beeinflussen nach wie vor auch das Transfergeschehen. Es ist – angelehnt an die vergangenen Sommertransferfenster während der Pandemiezeiten – davon auszugehen, dass die Ablösesummen für Spieler durch die weltweit geringeren Einnahmen – ausgenommen der arabische Raum und die englische Premier League sowie Transfers absoluter Topspieler – weiterhin insgesamt vorübergehend geringer ausfallen werden. Trotz der eventuell zu erwartenden Einbußen und der unklaren Entwicklung bleiben die europäischen Ligen attraktiv für junge Talente. Außerdem verfügt Borussia Dortmund über eine Mannschaft, die eine hohe Qualität aufweist. So ist im Sommer 2023 nichtsdestotrotz von einem aktiven Transfermarkt auszugehen, auf dem voraussichtlich auch vereinzelt sehr lukrative Transferdeals abgeschlossen werden können. Hier ist aus Sicht Borussia Dortmunds insbesondere der Transfer des Spielers Jude Bellingham zu Real Madrid im Juli 2023 zu nennen. Daher geht Borussia Dortmund auch für das kommende Geschäftsjahr davon aus, dass Borussia Dortmunds Transfertätigkeiten einen wesentlichen Ergebnisbeitrag leisten werden.